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Streetlife meets Art Lounge: Wo Randy Crawford auf Kraftwerk trifft.

Bereits im November haben wir über die Künstler von Waldrauschen über eine von Ihnen begleitete Veranstaltung mit dem Namen „ART LOUNGE“ des Wilhelm-Hack-Museums am 08.12.2022 erfahren. Pünktlich um 19:00 Uhr sollte dieser musikalisch begleitete Abend die Ausstellungen des Hackmuseums bewerben und so den Menschen den Zugang zum Museum näher bringen, die vielleicht nicht immer den Mut haben, den Schritt über die Eingangsschwelle zu treten. Locker, leger und ohne irgendwelche hochgetrabten hohen Kunstansprüche bietet das Hackmuseum mit dieser Veranstaltungsreihe somit auch Zutritt zum Museum, welches auch den arbeitenden Bewohnern der Stadt nutzen können, ohne in großen Maße ihre Freizeit opfern zu müssen. Hier also unser Bericht dieser durchaus gelungenden Veranstaltung als Teil der ART LOUNGE.


Es ist wieder Zeit für unsere Streifzüge durch unsere Stadt.

So flattert über einen mysteriösen Infokanal die Einladung zur ART LOUNGE des Wilhelm-Hack-Museums in unser geheimes TYPISCH.LU-Hauptquartier in der Innenstadt.

Auch wenn wir zugeben müssen, dass dieser geheime Infokanal dann doch wieder über die Cousine eines Freundes und dessen Lieblings-Parkzahn (liebevoll von uns genannte Kollegen und Kolleginnen vom städtischen Ordnungsamt) zu uns kam, freut es uns trotzdem.

Wie gern hätten wir so eine Art Veranstaltungs-Tinder-App für unser Mobiltelefon, welche „PLING“ macht, wenn sich in einem Umkreis von 13 Minuten vom eigenen Standort eine Veranstaltung auftut und uns informiert: „Hey, Sie haben ein Match.“

Egal, denn unsere Lieblings-Parkzahn-Infokanalrunde hat uns ja trotz Allem erreicht. Heute ist also ART LOUNGE im Wilhelm-Hack-Museum.



Somit werfen wir die Abendplanung um, wechseln in den 100% Spontanmodus, trommeln das Team zusammen, schnappen unsere Handys und Kameras, greifen im Hauptquartier nach drei Portionen reiner (Rainer bleibt heute Zuhause) Portion Neugier, springen ins feste Schuhwerk und begeben uns direkt auf den Weg zum Ort des Geschehens.

Also wählen wir das große Fliesengemälde (MIRO), an dem wir so oft vorbei gelaufen, gefahren oder gegangen sind, uns zuvor jedoch nie getraut haben, einen Schritt in die heiligen Hallen des Hackmuseums zu wagen.

Dabei müssen wir ehrlicherweise zugeben, dass wir uns doch schon bereits einige Male im Sommer einfach zum „Innenstadtverweilen“, zum Frühstücken oder Picknick im Hack-Museumsgarten eingefunden hatten und die Zeit dort genießen durften. Doch für den Hack-Garten ist es heute zu kalt und zu dunkel. Außerdem ist dieser zugesperrt, so dass wir dann doch ganz gern den Schritt in das Museum wagen wollen.

Teilweise zu Fuß oder mit dem Auto in der Pfalzbau-Tiefgarage parkend, sind wir fast pünktlich am Ort des Geschehens. Für einen Wochentag und regulär arbeitende Menschen ist das schon ein riesiger Erfolg, auch wenn die Hürde mit dem ÖPNV oder dem Fahrrad aus den Vororten erheblich höher liegt. Aber wir haben es ja geschafft.

Es ist kalt, als wir vor dem Eingang des Hackmuseums kurz prüfend warten. Hier herrscht noch das typische nasskalte Herbstwetter, welches die rauchgenießenden Besucher ertragen. Achja, wir und unsere Süchte.

Aber wir halten uns garnicht weiter auf, öffnen die „Old School“- Glastüren dieses riesigen Betonkubus nahmens Hackmuseum und treten in die heiligen Hallen der hochwertigen Kunst und Kultur.

Von der linken Seite hören wir die musikalischen Klänge einer funkig souligen Richtung, die wir sofort erkennen: „Ah, Randy Crawford“. Sie wirft uns ihr „Streetlife“ nicht überdreht vor die Füße, was jetzt zur aktuellen Ausstellung mit dem gleichen Namen doch auch ganz passend wirkt. Zufall, bewusste Entscheidung des DJ Kombinats der Waldrauschen Kollegen (das ist wirklich liebevoll gemeint) oder eine Endlosschleife im Zuge der Hackausstellung? Egal. Es passt für uns, obwohl wir bei den Blicken auf unsere typische Ludwigshafener Architektur des Beton-Brutalismus dann doch eher bei Streetlife an Kraftwerks „Autoooooooobhhhhhhahnnnnnnnn“ denken müssen. Autobahn.

Doch bevor wir abschweifen, holen wir uns von der netten Mitarbeiterin vom Hackmuseum am Empfang unsere Eintrittskarte für die Ausstellungen (die ART LOUNGE ist ja kostenfrei) und bewegen unsere Hufe langsam, wie ein König schreitend, die Stufen hinunter in die heiligen Hallen des Hackmuseums.

Und während wir auf uns auf die roten Wände im Untergeschoss zubewegen, die uns am Ende der Treppe empfangen und in die künstlerischen Welt zum Thema „Streetlife – Die Straße in der Kunst“ entführen mag. Wir sind gespannt, ob das wirklich funktioniert.

Unten angekommen, blicken wir noch einmmal nach oben, so sich das Bauwerk des Gebäudes nach oben verschachtelt öffnet und somit im Inneren, die wahre Größe erahnen lässt. Von außen hätten wir niemals mit einer solchen Gebäudegröße gerechnet.


Wir beginnen mit den ersten Kunstwerken, sehen jedoch noch in den Augenwinkeln eine geführte Besuchergruppe, die hinter einer benachbarten Wand verschwindet. „Nein“ wir erkunden die Ausstellung heute selbst. Und so führt uns unser Instinkt vorbei an tollen historische Videoprojektionen und Fotografien, Dokumentationen über demokratische Bewegungen in Form von künstlerischen Aktionen oder das harte Straßenleben, das New York der 70er und 80er Jahre mit allen damals vorkommenden Problemen. Kritik wird dargelegt, ob als Gegenüberstellung von Demokratie und Parteienstaat oder die historisch entwickelte Urbanisierung mit der oft einhergehende Übernahme der Straßen durch das Automobil. Passt zu LU.


Und so drehen wir weiter unsere Runden, vorbei an der Beschäftigung mit den Kritzeleinen an Häuserwänden und den daraus resultierenden Gemälden an Hausfassen, wie wir sie vom MURALU kennen. Wir blicken auf das Verkehrschaos, welches bedingt durch die autogerechte Stadt als Magnet für den individuellen motorisierten Individualverkehr wirkt und auch durch Absperrungen nicht geordnet werden kann.

Uns bleiben so auch nicht die Autobahnen verborgen, die einen Teil der Ausstellung ausmachen und: „Ach, hier liegt ja die 22 minütige Vinyl von Kraftwerks Autobahn in der Vitrine.“ STRIKE, also doch.
Wir könnten noch Stunden hier bleiben.

Doch bevor wir uns hier verlieren (wir haben noch kurz ne Runde durch die anderen Ausstellungen gedreht), geht es wieder zurück in die Erdgeschossebene der ART LOUNGE, wegen der wir doch eigentlich hierher gekommen sind und die sich mittlerweile auch gut gefüllt hat.
Ja, die Waldrauscher sind da, genauso wie SaschBBC, den wir noch aus dem LOFT kennen und derzeit auch auf der zweitnettesten Rheinseite in Ludwigshafens schönsten Vorort auf der anderen Rheinseite seine digitalen Plattenteller dreht.
Ach, herje CAIPIMAN hat auch seine Zelte aufgeschlagen, obwohl es ja eigentlich CAIPIMEN sind. Super. Da ist das nächste Ziel. Caipiman, der mittlerweile ja bei vielen „coolen“ Veranstaltungen ( egal ob am Hochbunker in Friesenheim, in der AHK Leerguthalle von Herrn Berkel oder im lockeren Gespräch im Nukleus) seine Gästen mit flüssigen Leckereien verwöhnt, hebt die Stimmung , also unsere erheblich.

Und so bleiben wir noch zwei Stunden in den Räumen, wippen mit der Musik, die heute eindeutig den Loungecharakter der Veranstaltung unterstützt, kommen in lockere Gespräche und sind immer wieder fasziniert vom Charakter des Gebäudes.



Doch so langsam müssen wir Abschied nehmen, denn morgen müssen wir wieder arbeiten und die Art Lounge endet eh pünktlich, so dass wir kein schlechtes Gewissen haben müssen.

Wir werden uns in der nächsten Zeit jedoch noch einmal etwas mehr Zeit nehmen, für die anderen Ausstellungen im Hackmuseum. Denn Eines ist uns heute bewusst geworden. Wir kommen wieder versprochen. Du auch?

DIE AUSSTELLUNG „STREETLIFE“ LÄUFT NOCH BIS ZUM 05.03.2023.
https://www.wilhelmhack.museum/de/ausstellungen/vorschau/street-life-die-strasse-in-der-kunst-von-kirchner-bis-streuli

Einen schönen Bericht über die Veranstaltung mit vielen Bildern findet Ihr:
https://www.wochenblatt-reporter.de/ludwigshafen/c-ausgehen-geniessen/nachts-im-wilhelm-hack-museum-waldrauschen-bei-kunst_a430466


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