Erst geht es nuff, dann geht es nunner.
Wenn wir uns die Stadtentwicklung der letzten Jahrzehnte anschauen, denken wir oft dass es immer nur bergab geht. Ist das aber wirklich so?
Ja okay, die Zeiten des 2. Weltkrieges haben das Stadtbild so ziemlich nach unten gerissen. Klar das waren andere Zeiten und es …. naja lassen wir es. Geschichte halt.
Danach gab es den großen Aufschwung, welcher aus der heutigen Sicht wahnsinnig steil und schnell nach oben ging. Wohnungen mussten gebaut werden und die Ludwigshafener (also die damals lebten) standen zu ihrer Stadt, zu ihren zahlreichen Betrieben und packten selbst an.
Da gab es keine Atempause, Geschichte wurde gemacht. Es ging voran. Nuff halt.
Aber klar, wenn es nuff geht, kommt irgendwann auch das nunner. Also legten unsere Stadtverantwortlichen einfach die Verkehrswege nuff und die Straßenbahn nunner. Den Fußgängern blieb somit die ebenerdige Lage.
Wollten sie mit dem Auto fahren, ging es nuff. Bevorzugten sie die Bahn mussten sie nunner. Bahn- und Autofahrer begegneten sich theoretisch (wenn man die Verkehrsplanung komplett umgesetzt hätte) einfach nicht.
Und dann kam ein erster Stopp. Die erste Ölkrise verlangsamte die Zuzüge zur Stadt, das Auto wurde zum teuren Problemfall und unser Lumpenhafen mit seiner Badischen Ananas- und Softeis – Fabrik zum problematischen Umwelt- und Klimakiller.
Spätestens als die bundesdeutsche Steuerpolitik Riesenlöcher in den städtischen Haushalt riss), fiel unsere Stadt (wie so viele andere auch) wieder nunner. Casio statt Rolex.
Okay. Geschichte. Vergessen wir also das Jammern. Denn so manchmal mag man wirklich einfach nur daran glauben, dass (würden heute wieder Luftangriffe auf Ludwigshafen wie 1945 drohen), die Fliegerpiloten beim Angriff auf die Stadt denken: „Ach, hier waren wir ja schon.“
Easy peasy – lemon Squeezy. Spaß beiseite.
Eines der aktuell am heißesten diskutierten Themen der Stadt ist die Schließung des Rathauscenters im Dezember 2021 und der voraussichtliche Abriss des Gebäudekomplexes. Liebgewonnen hatten wir es, da es uns doch nach der Eröffnung den großen Konsumdrang in unserer Stadt noch erheblich befriedigen konnte. LU war mit seinen Hochstraßen, den begonnen U-Bahn-Linien und den Hochhäusern zur modernen Großstadt geworden. Ach ja, vergessen. Es ist ja Geschichte.
Nun also kommt das Rathauscenter weg. Es steht im Weg. Eigentlich steht es den Pendlern auf Ihrem Weg zur BASF und nach Mannheim im Weg und somit der Stadtstraße Nord.
Stimmt, irgendwie kann man es nicht wegdiskutieren, zumal es durch die angepasste Variante (die durch den Wegfall der Hochstraße Süd) mit den optimierten Verkehrsabläufen während der Bauzeit, irgendwie doof ist.
Nun geht es aber voran. Und während sich die Geister noch darüber scheiden, ob die Idee der Stadtstraße Nord eher HEL(len) Köpfen entsprungen ist, ob sie eher MUT zum Aufbruch in der Stadt machen soll oder es sich einfach nur um Idee eines KOHLkopfes handelt, gibt die Stadtverwaltung Ludwigshafen allen Interessierten die Möglichkeit, an der neuen Phase des Planfeststellungsverfahrens teilzunehmen. Einen Namen dafür gibt es ja schon. Achso: Bäume, wir brauchen Bäume.
Seit dem 10. Januar 2022 liegen die geänderten Entwürfe für die Gestaltung der Stadtstraße Nord vor und können bei der Stadtverwaltung in der Jägerstraße eingesehen werden. Entgegen der ursprünglichen Planung gab es Veränderungen in der Verkehrsführung im Bereich des bestehenden Rathauscenters (wodurch der Abriss notwendig wird) und der Querung der Bahnanlagen der Deutschen Bahn AG in der Nähe des Hauptbahnhofs. Bis zum 9. Februar 2022 können Sie, bedingt durch die Coronabeschränkungen nur nach telefonischer Terminvereinbarung Einblick in die Unterlagen (Einhaltung der geltenden Vorgaben bezüglich des Infektionsschutzes).
Einsichtnahme:
Montags – Donnerstags: 09:00 Uhr – 12:00 Uhr & 13:00 Uhr – 16:00 Uhr
Freitags: 09:00 Uhr – 12:00 Uhr
Kontakt unter:
E-Mail: 4-11[at]ludwigshafen.de
Telefon: 0621 504-3060
Für alle Personen, die am Beteiligungsprozess teilnehmen wollen und Informationen außerhalb der Dienstzeiten erhalten wollen, steht unter www.ludwigshafen-diskutiert.de die bekannte Diskussionsplattform zur Verfügung.
Die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren (Erläuterung + Entwurfsplanung) können aber auch coronakonform (also ohne 2G und Anmeldung) über das Internet transparent eingesehen werden.
Die Links dazu finden Sie hier:
HINWEIS: DIE DATEN HABEN EINE GRÖSSE VON JEWEILS 10 MB. SOLLTEN SIE ÜBER DAS MOBILTELEFON IHRE DATEN LADEN, PRÜFEN SIE BITTE OB IHR DATENVOLUMEN ENTSPRECHEND VERFÜGBAR IST.
Verlinkungen zum Zulassungsverfahren: „B 44, Ausbau durch Ersatzneubau der Hochstraße Nord Ludwigshafen im Zuge der B 44“ vom LANDESBETRIEB GEOINFORMATION UND VERMESSUNG der Freien Hansestadt Hamburg (aktuelle Basis zur öffentlichen digitalen Auslegung):
https://www.uvp-verbund.de/trefferanzeige?docuuid=F4BAC21B-A48F-4F90-A238-85949927232F&plugid=/ingrid-group:ige-iplug-rp&docid=F4BAC21B-A48F-4F90-A238-85949927232F
Erläuterungsbericht:
https://www.uvp-verbund.de/documents/ingrid-group_ige-iplug-rp/F4BAC21B-A48F-4F90-A238-85949927232F/19.1a_UVS_mit_integriertem_LBP_Erlaeuterungsbericht_Deckblatt%20Stadtstra%C3%9Fe.pdf
Übersichtslageplan mit Details:
https://www.uvp-verbund.de/documents/ingrid-group_ige-iplug-rp/F4BAC21B-A48F-4F90-A238-85949927232F/3.1.01a_Uebersichtslageplan_Deckblatt%20Stadtstra%C3%9Fe.pdf
Mit dem Kauf des Rathaus-Centers (auch wenn dieses oft kritisiert wird), ist die Stadt Ludwigshafen nun in der Lage den eigenen Bereich des Standortes für seine Bewohner zu entwickeln. Und vielleicht gibt es dort in naher Zukunft auch wieder ein Fußgängerviadukt, einen S-Bahn-Halt im Untergrund) oder einen versetzten Rathausturm.
Schauen wir also positiv in die Zukunft, denn es muss wieder nuff gehen.
Bleiben wir positiv.
INFO:
Wir haben keine Interessenkonflikte mit der Stadtverwaltung Ludwigshafen, da wir bezüglich dieses Themas lediglich die vorliegenden Informationen für die Erstellung des Beitrages nutzen. Es besteht kein Abhängigkeitsverhältnis zur Stadt Ludwigshafen, ihren Vertretern oder angeschlossenen Institutionen. Wir versuchen bei der Darstellung der Fakten objektiv zu bleiben, während Teile subjektiv sind.