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Aber…aber das ist doch noch TragBar.

Und dann war es endlich soweit. Wir schreiben den 4. Juni 2022. Ein wenig versteckt im Stadtteil West öffnete an diesem Samstag nach einmonatiger Renovierungsphase die Tragbar Ludwigshafen wieder seine Türen.

Nehmen wir dieses zum Anlass uns auf den Weg zu machen, um dieses kleine, aber wichtige Puzzleteil des sozialen und nachhaltigen Lebens in unserer Stadt kennenzulernen. Auf geht!!!


Es ist warm. Die Sonne brennt uns ein wenig auf den Kopf, als wir an dem schönsten Vorgarten von Ludwigshafen vorbeischlendern. Es ist zu stickig den Bus zu nehmen und so entdecken wir ihn, super gepflegt zwischen Grünflächenamt der Stadt und der Lukas-Schule in der Bliesstraße.
Zeit um kurz durchzuatmen.

Als wir den Weg der verlängerten Waltraudenstraße (den Weg zwischen der Wohnbebauung und dem Hauptfriedhof) beschreiten, sehen wir auf paar Bänken noch die Reste des letzen Trink-und Essgelages einiger Schmutzfinken und der dezente Hinweise der Kindergartenkinder der Städtischen KITA in der Waltraudenstraße.

Gut, die Kinder wissen es. Müll vermeiden, mitnehmen und richtig trennen scheint nicht schwer zu sein.

Und so kommen wir an den Kreisel in der Waltraudenstraße, einem Meisterstück der Verkehrsplanung mit einer gemeinsamen Ein- und Ausfahrt. Schicke Wendestelle, direkt neben den Lebensmittelretter-Garagen von Essbar und dem ehemaligen Gemeindehaus der protestantischen Matthäuskirche gelegen, spenden hier große Bäume Schatten, genau das was wir bei diesem Wetter dringend brauchen.

Es ist kurz vor 12. Zahlreiche Gäste warten bereits vor dem Gelände auf die Eröffnung der Tragbar und des kleinen Festes mit Flohmarkt, netten Leckereien, Tombola und Glücksrad. Die Tragbar scheint hier bekannt zu sein. Das finden wir richtig gut, denn die Idee welche hinter der Tragbar steht und die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer machen eine wichtige Arbeit.

Und während sich langsam das Tor öffnet und die Menschen auf das Gelände strömt, fährt ein wenig unscheinbar ein schwarzer Transporter vor die Garagen der Essbar-Garagen. Geschwind werden die Türen und Tore geöffnet und flux wandern zahlreiche Kisten mit Obst, Gemüde und Lebensmittel vom Fahrzeug in die Essbar. Ein paar freundliche Worte und schon sind sie wieder weg, die beiden Helfer im Hintergrund, die sich jetzt aber auch hilfreich zur Kleiderausgabe stürzen.

Hier scheinen keine großen Worte angebracht, denn hier zählen Taten.

Stürzen wir also hinterher auf das Gelände an der Matthäuskirche und sind erstaunt über die vielen Vorbereitungen.

Kurz werden ein paar Erläuterungen über das Projekt getätigt, ein Dank von Frau Jutta Steinruck, die hier im Stadtteil wohnt, geht an das Team der Tragbar, an die Vertreterin (Pfarrerin Kerstin Bartels) der Institution Kirche (prot. Jona-Kirchengemeinde) welche die ehemals leerstehenden Gemeinderäume kostenfrei überlässt. Heute fasst man sich kurz, denn wir Kunden sind neugierig auf das Fest und die neu gestalteten Räume.

Und dann ist es so weit. Während ein Teil der Besucher sofort die Räume der Tragbar inspizieren, wandeln andere Besucher zwischen Flohmarktständen umher, begutachten die kleinen Schätze, rätseln ein wenig über die Spielregeln von unbekannten Spielen oder begeben sich sofort an die kleinen Stände mit den kleinen Freuden für den Gaumen.

Schön ist es hier.

Und so begeben wir uns an den Kuchenstand, schauen manchen Gästen beim Glücksraddrehen zu und setzen uns zufrieden an die, ein wenig aus dem Zentrum des Geschehens bereitgestellten, Picknickmöglichkeiten (Bierzeltgarnituren). Und so dauert es auch nicht lange und wir sind mitten im Geschehen, zwischen Menschen die hier in West leben und Fremde auch sofort bei sich aufnehmen.

Hier geht es nicht ums große Geld. Und so freuen wir uns über das super gelebte Stadttteil-Teilfest (was für ein Wort), das tolle Wetter, die vielen Engagierten von Trag- und Essbar und die tollen Gespräche mit den Nachbarn im Stadtteil West.
Und somit keinen Grund sich über irgendetwas aufzuregen, denn hier wird (vielleicht auch aus der Not heraus) die überall geforderte Nachhaltigkeit bereits gelebt. Die Menschen tragen keine Fast-Fashion, die bringen ihr Besteck selbst mit und nehmen statt eines Papptellers lieber eine Servierte oder den eigenen Teller.

Die Zeit vergeht wie im Flug. Und obwohl wir es eigentlich noch nciht geschafft haben, aufgrund der Fülle in der Tragbar, die Räume zu besuchen, verlassen wir zufrieden und satt diesen liebenswerten Ort an einer wirklich tollen Ecke in Ludwigshafen. Wir kommen wieder, denn hier hat man das Herz an der richtigen Stelle.

„Hier ist das Herz an der richtigen Stelle.“

Zitat: Frau Jutta Steinruck (Oberbürgermeisterin von Ludwigshafen und Bewohnerin des Stadtteils West) zur Wiedereröffnung der TragBar am 04.06.2022.

Informationen:

Bei der Tragbar Ludwigshafen handelt es sich um eine SecondHand Kleiderausgabe im Stadtteil West. Die Ehrenamtlichen (über 50) versorgen jeden interessierten Menschen mit Kleidung, Schuhen und vielen anderen Materialien für die Grundversorgung.
Dabei ist es den Ehrenamtlichen wichtig, dass Menschen ihren Kunden in Notlagen und schwierigen Situationen unbürokratisch und schnell geholfen wird. Hier geht es nicht um ein starres Handeln (es werden keine Nachweise gefordert), sondern um die schnelle Unterstützung der Menschen.

Gezielt werden auch die Menschen angesprochen, die sonst eher nicht den Weg in vergleichbare Einrichtungen finden. Die Tragbar ist auf Spenden (wirklich noch tragbare Bekleidung, Bettwäsche, Decken, Isomatten, Handtücher, aber auch Kinderwagen, Buggys, Spielzeug und gut erhaltene Fahrräder) angewiesen.

Tragbar Ludwigshafen
Waltraudenstraße 34
67065 Ludwigshafen

Öffnungszeiten:
Dienstag: 12:00 – 14:00 Uhr
Freitag: 14:00-16:00 Uhr

Wir wünschen den ehrenamtlichen Helfern und Kunden weiterhin viel Kraft und dass durch das Konzept der Tragbar das Leben vieler Menschen erleichtert wird.

Die aktuellen Informationen zur TragBar findet Ihr unter:

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