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Wenn Gastro auf Geschichte trifft: Gastronomiebetrieb am Lutherplatz vor Aufnahme ins LUNESCO-Gastronomie-Welterbe


Wir sind bei unseren Streifzügen durch unsere Stadt immer wieder ein wenig überrascht. Je mehr wir die positiven und negativen Seiten unserer Stadt uns anschauen, desto mehr schätzen wir die Positiven, diese kleinen Oasen in unserer großen weiten Stadt, die Orte die durch uns zu dem gemacht werden, was sie sind.

Aber da Entdeckungsreisen auch immer irgendwie Hunger verursachen, heißt es für uns heute wieder einmal „Futter fassen“ in der Ludwigshafener Innenstadt. Kramen wir also in unserem Rucksack, zaubern den ein wenig geknickten „IHK-Fresszettel“ (Foodmap Ludwigshafen City, Internet) raus und lassen uns ein wenig inspirieren.



Da wir wie so oft am Ludwigshafener Hauptbahnhof gelandet sind (ist dieser vielleicht doch irgendwie der geografische Mittelpunkt der Stadt Ludwigshafen), müssen wir uns entscheiden, wie wir das Ziel Innenstadt erreichen. Ob zu Fuß, mit der Bahn, einer Straßenbahn, dem Taxi, einem nextbike-Leihrad oder dem E-Roller, die Auswahl ist groß. Und von hier führen viele Wege nach Rom (also in unserem Fall in die Innenstadt).

Fiel da nicht eigentlich jetzt schon das heutige Stichwort, Rom? Da war doch was, Foodmap sei Dank.

Klar, La Torre De Angelo. Das kennen wir zwar, denn dort waren wir schon. Hmm, gut die Außentemperaturen waren zwar damals mit 32°C doch erheblich höher, aber der Gedanke auf eine leckere Pizza (weiter bin ich eigentlich nie gekommen) lässt uns diesen Einwand schnell vergessen. Ja, für uns Ludwigshafener ist La Torre schon lange kein Geheimtipp mehr. Heute brauchen wir diesen auch nicht, denn schmecken muss es, zufrieden und satt.

Gut, Ziel ist definiert. Aber wo war er doch gleich, der Weg nach Rom? Handy raus: 13 Minuten Fußweg (7 Min. mit dem Fahrrad) sind gesund, halten jung und verstärken den Hunger. Vom Berliner Platz sind es zu Fuß übrigens 7 Minuten.

Ja okay, würde ich ja durchaus tun, aber naja wenn die Straßenbahn sowieso fährt, nehmen wir doch die. Herbstlich ist es auch. Aussteigen sollen wir am Pfalzbau/Wilhelm-Hack-Museum. Also starten wir an der unterirdischen Straßenbahnhaltestelle. Die Bahn kommt, wir suchen uns einen Platz und als wir uns gerade setzen wollen, müssen wir auch schon wieder raus. Das war ja eine kurze Fahrt.

Ausgestiegen und noch einen kurzen Sprung über die Kaiser-Wilhelm-Straße, ein paar Meter die Maxstraße hinauf und schon sind wir da, am Piazza Luther, am Lutherplatz.

Sie ist schon imposant, die Ruine der alten Lutherkirche. 61m hoch thront der verbliebene Turm der im 2.Weltkrieg zerstören ältesten protestantischen Kirche von Ludwigshafen. Und da sind die wieder, die vereinenden Gegensätze von Ludwigshafen. Kirchenbau und Gastronomie, historische protestantisches Hülle mit aktuellen leckerem italienischem Inhalt, Distanz in der Geschichte, lebenswert in der Moderne, eben typisch LU.

Wir umrunden die Lutherkirche und stehen vor dem Eingang. Es geht also hoch hinauf (im Frühling und im Sommer darf man vor dem Gebäude dinieren). Der Blick schweift nach oben. Und während wir so hinaufschauen, müssen wir ein wenig an die Geschlechtertürme der Patrizier in der alten toskanischen Stadt San Gimignano denken, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören.
Vielleicht sollte aber La Torre de Angelo bald dazu gehören (Gastronomieerbe der LUnesco).

Öffnen wir die Eingangstür und ziehen uns die freistehende Wendeltreppe hinauf. Mir machen Halt, um ein wenig den dekorierten Glasanbau anzuschauen, in dem wir den Aufstieg in den Turm begehen. Nice, ganz schön und schön anstrengend.

Kaum sind wir oben angelangt, werden wir auch schon freundlich von der Hausherrin empfangen. Ich denke, dass wir uns auch hier oben wohl fühlen werden.
Hell ist es. Wir durchschreiten den Restaurantbereich, einen schmalen langgezogenen Raum, durch zwei Durchgänge hindurch und befinden uns jetzt am Ziel unserer Reise. Hier sieht es so aus, wie wir es aus dem Urlaub kennen. Die Tische sind mit rot-weiß karierten Tischdecken belegt, nett dekoriert und das Besteck ist vorbereitet.
Kaum sitzen wir am Tisch, wird uns die Speisekarte, sowie die Tageskarte präsentiert. Die bestellten Getränke sind umgehend serviert. Das geht ja fix.
Und während wir die Speisekarte studieren, fällt unser Blick immer wieder auf die großen Fenster des Bauwerks, welche diese Räume so hell werden lassen.

So bleibt wenig Zeit sich mit der Karte zu beschäftigen. Konzentration bitte! Handgemacht, traditionelle Rezepte, sizilianischer Einschlag der Küche in purer Gemütlichkeit verspricht die Speisekarte, und wir glauben daran.

Die Menukarte umfasst alle Variationen der italienischen Küche. Sie stellt das große ABC der Gastronomie dar, beginnt bei A (Antipasto), wandelt über B (Bambini- / Kindermenus, Burger), C (Carne) und geht über Insalata (Salate) und Pasta und die so von mir gesuchte Pizza, Essen wie bei Mama.

Und während wir uns ein wenig umschauen und irgendwie das Gefühl haben, dass alle anderen Gäste irgendwie zur Familie gehören, entdecken wir doch ein paar leckere Inspirationen, die von der Pizza ablenken.
Okay ich nehme, das dort. Das sieht lecker aus. Und Pizza kennen wir hier ja bereits vom Sommer auf der großen Terrasse vor dem Lutherturm.
Heute nähern wir uns also Angelo`s Pasta.

Warten wir also ein wenig und schauen uns noch ein wenig um. Schnell müssen wir erkennen, dass es sich bei den Gästen nicht um Angelos Familie handelt, sondern um Stammgäste, die gern hier essen. Und bevor wir groß nachfragen können sind wir auch schon mittendrin. Mit der bestellten Pasta sind wir jetzt mitten im Geschehen und gehören jetzt auch zu den zufriedensten Gästen am heutigen Tag. Hmmm, lecker.

Und bevor wir uns versehen, ist der Magen voll, der Teller leer und bei uns steigt ein freundlichen zufriedenes Lächeln ins Gesicht.

Angelos Familie ist es würdig, fürs LUNESCO Gastronomie-Erbe vorgeschlagen zu werden. Wie würde der Rheinländer /

Westfale jetzt sagen „Müde und satt-wie schön is datt„. Und Recht hätte er.

Und während wir uns nach dem Begleichen der Rechnung freundlich verabschieden, wissen wir, dass wir bald wieder hier sein werden.

Mit neuer Kraft geht es für uns weiter, auf Entdeckungstour durch unser Ludwigshafen. Aber am Besten machen Sie sich selbst einen Eindruck über „La Torre de Angelo“.

La Torre de Angelo
Maxstraße 33
67059 Ludwigshafen am Rhein


Hier finden Sie alle Informationen (Angebot, Lage, Öffnungszeiten) zum La Torre de Angelo:
https://www.latorredaangelo.de/

oder:

La Torre da Angelo | Facebook


Anmerkung:
Der Beitrag stellt keine Werbung dar. Für diesen Beitrag gab es keine Zuwendungen und er beruht auf eigene Erfahrungen.

Hinweis: Der Besuch des Restaurants „La Torre de Angelo“ fand Anfang November 2021 unter den zu den damals gültigen Corona-Bestimmungen statt. Bei einem Besuch beachten Sie bitte die aktuell gültigen Vorgaben, bzw. unterstützen Sie unsere Ludwigshafener Gastronomen über Alternativangebote wie z.B. außer Haus-Verzehr.






















(1) Kommentar

  1. Brigitte Melder sagt:

    Ganz wunderbare Texte, die frisch und ehrlich geschrieben sind. Es war eine Wohltat zu lesen. Weiter so!

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